Nothilfe für Rohingya
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind etwa 55% der geflüchteten Rohingya in Bangladesch unter 18 Jahren. Daher ist das Thema Bildung sehr wichtig, um die Zukunft der jungen Bevölkerung zu sichern und um sie mit positiven Aktivitäten zu beschäftigen. Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation Action for Social Development (ASD) unterstützen wir Mädchen und Buben der Flüchtlings- als auch der Gastgemeinschaft in Bangladesch.
Covid-19 Aufklärung
Am 13. Mai teilte die WHO mit, dass die ersten Geflüchteten positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet wurde. Seit Mitte Juni gibt es auch erste Todesopfer. Das gesamte Camp wurde zur "roten Zone" erklärt, es herrschen strikte Ausgangsbeschränkungen. Die Bemühungen einen größeren Ausbruch zu verhindern laufen auf Hochtouren, aber die Umstände sind widrig. Die Lebensbedingungen in den Camps sind katastrophal – die Eindämmung eines Ausbruches stellt unter diesen hygienischen Bedingungen auf engem Raum eine extreme Herausforderung dar. Wir leisten mit unserem lokalem Partner Action for Social Development (ASD) Gesundheitsaufklärung zu Covid-19 durch Haus-zu-Haus-Besuche und verbreiten Hygiene-Informationen in der Öffentlichkeit sowohl im Camp als auch für die lokale Bevölkerung.
Verbesserung der Hygienebedingungen
In den Flüchtlingscamps gibt es nur unzureichenden Hygieneeinrichtungen oder Sanitäranlagen. Im internationalen Verband beteiligen wir uns am Bau von Latrinen, die 3.500 Familien eine sanitäre Versorgung ermöglichen. Für Frauen und Mädchen werden außerdem eigene Waschplätze gebaut und Hygiene-Kits verteilt. Um den Ausbruch von Krankheiten wie Cholera zu verhindern, installieren wir zudem eine Trinkwasseraufbereitungsanlage.Zukunft sichern - geschützte Räume für Jugendliche
Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt mit der lokalen Partnerorganisation Action for Social Development im weltweit größten Flüchtlingslager Kutupalong im Bezirk Cox´s Bazar vier „Adolescent-friendly Spaces/AFS“, in denen für Jugendliche Freizeitmöglichkeiten, eine Grundausbildung und der Zugang zu psychosozialer Beratung geboten werden. Zudem sollen Bewusstseinsbildung bei Erwachsenen und die Gründung von Kinder-Schutz-Komitees Kinder und Jugendliche vor Gewalt schützen. Der Fokus liegt auf Unterstützung von Mädchen, da sie durch sexuelle Gewalt, früher Verheiratung, Menschenhandel, eingeschränkter Bewegungsfreiheit, fehlender Menstruationshygiene und fehlenden sexuellen und reproduktiven Rechten besonders gefährdet sind.
Die „Adolescent-friendly Spaces/AFS“ mussten aufgrund der Pandemie schließen - dennoch werden die Jugendlichen weiterhin so gut als möglich unterstützt: Mitarbeitenden von ASD statten den Jugendlichen regelmäßig Hausbesuche ab und lehren sie lesen, schreiben und rechnen. Sie bekommen jeweils 20 Minuten Unterricht in den Fächern Bengali, Englisch und Mathematik - und Hausübungen zum Verfestigen des Lernstoffs bis zum nächsten Besuch. Bei den Einzelbesuchen finden auch Aufklärungskurse zu Hygiene oder Kinderarbeit statt. Auch Erwachsene werden zu Themen wie Kinderarbeit aufgeklärt - die Treffen finden unter freiem Himmel in ganz kleinen Gruppen statt.