Nothilfe gegen Hunger und Krankheiten
Seit der Eskalation des Konflikts zwischen Houthi-Rebellen und der Regierung im März 2015 ist der Jemen in zwei Teile gespalten: der Nordwesten des Landes um die Hauptstadt Sana’a steht unter Kontrolle der Houthi-Stammesbewegung, während der südöstliche Teil in den Händen der international anerkannten Regierung liegt, die derzeit in der Hafenstadt Aden ansässig ist. Durch die Kämpfe wurden bislang mehr als 3,6 Millionen Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben und leben unter oftmals menschenunwürdigen Bedingungen in notdürftigen Camps.
Zerstörte Lebensgrundlage - Menschen in Not
24 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, Die Infrastruktur des Landes, das ohnehin zu den ärmsten der Welt zählt, ist aufgrund des Konfliktes völlig zusammengebrochen. Die Lebensgrundlagen der Bevölkerung, die vor allem auf Viehzucht und Fischfang basiert haben, wurden zerstört. Durch mangelndes Einkommen können Millionen Menschen ihren Nahrungsmittelbedarf nicht mehr decken. 14 Millionen Menschen sind der Gefahr zu verhungern und wiederkehrender tödlicher Krankheiten wie etwa Cholera ausgesetzt. Im Land befinden sich 1,2 Millionen Binnenvertriebene und fast 300.000 Geflüchtete aus anderen Ländern, zum Beispiel aus Somalia. Zudem kam es im Frühjahr 2020 in weiten Teilen des Landes zu starken Überschwemmungen, dies verschlimmerte die Lage zusätzlich.
So hilft die Diakonie Katastrophenhilfe
Die Diakonie Katastrophenhilfe hat im Juli 2019 von der Regierung in Aden eine offizielle Registrierung als Hilfsorganisation im Jemen erhalten. Dadurch können Projekte jetzt einfacher umgesetzt und ausgebaut werden. Auch im Jemen arbeitet die Diakonie Katastrophenhilfe mit lokalen Partnerorganisationen zusammen.
Nothilfe zur Deckung dringendster Grundbedürfnisse
Das Projekt, in Zusammenarbeit mit unserer lokalen Partnerorganisation Building Foundation for Development (BFD), wird in der Stadt Marib im Al Gofainah Camp implementiert. Binnenvertriebene und Haushalte der marginalisierten Randgruppe Muhamasheen werden unterstützt: Durch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln können 126 Haushalte ihre dringendsten Grundbedürfnisse an Nahrungsmittel, Kochgas und Hygieneartikel für sechs Monate decken. Des Weiteren haben Mitglieder aus 335 Haushalten durch Cash for Work Maßnahmen die Möglichkeit einer Beschäftigung nachzugehen, ein Einkommen zu erwirtschaften und ebenfalls ihren wesentlichen Bedarf zu sichern.